MAKING OF


Mast-Tausch einer Freileitung in der Nähe von Magdeburg für die Bundesnetzagentur.


Dreh in Kiev (Ukraine) im Antonov-Werk. Maintenance und Reparatur der Antonov An-124 Ruslan - einer der größten Transportmaschinen der Welt.


Dreh für n-tv über den Premium-Autohändler Jan B. Lühn aus Münster in Westfalen im Mai 2017. Er verkauft mit großem erfolg alles, was alt ist und eine Rennhistorie hat.


Loryc Electric auf Mallorca mit dem Erfinder Charly Bosch im Mai 2016.


"BFGoodrich Baja Pit-Stop" bei den German-Offroad-Masters (GORM) in Oschersleben zusammen mit Rallye-Legende Armin Schwarz und seinem Team im Mai 2016.


Rolls Royce Firmenflotte des legendären Peninsula-Hotels in Hong Kong im April 2016


Trackday mit Radical Sportscars in Ascari im März 2016


Porsche-Auktion in Hamburg im Dezember 2015


Ostoldtimer-Sammler Volkmar Kruspig in Egmating südlich von München im Juli 2015


Österreichs größte Oldtimermesse fand am 16. und 17. Mai 2015 in Tulln an der Donau statt. 750 Aussteller und Händler sowie rund 90 Clubs präsentierten altes und sehr altes Blech sowie Oldies auf vier und zwei Rädern. Über 30.000 Besucher kamen bei bestem Wetter zum Messegelände.

 

Produktion: 8 Minuten für doppioTV bzw. TV24 (Schweiz)

Beitrag online auf www.doppiotv.de


Eine Legende, eine Ikone ist wieder auf der Straße: Der Mercedes-Benz C111!

 

Wir durften ans Steuer des 45 Jahre alten Experimentalfahrzeugs aus Stuttgart.  

Für Autointeressierte jenseits der 50 eine Wirklichkeit gewordene Erinnerung aus ihrer Kindheit: Als wichtige Karte im Autoquartett,  als batteriegetriebenes Modell mit langem Kabel, oder als schneller Flitzer auf Autorennbahnen.

 

Schade, dass der C111 nie auf die Straße durfte.

 

Die Ingenieure entwickeln ihr Baby sehr weit. Weiter als ein bloßes Konzeptfahrzeug.

1969 steht er auf der IAA in Frankfurt als seriennahes Experimental- und Forschungsfahrzeug. Im Heck arbeitet zunächst ein 280 PS starker Dreischeiben-Wankelmotor. Die Höchstgeschwindigkeit geben die Stuttgarter mit 270 an. Autofans aus aller Welt sind begeistert.

Als Mercedes den Wagen auf der IAA in Frankfurt, und kurze Zeit später auf dem Automobil-Salon in Genf vorstellt, sollen sogar Blankoschecks für den Kauf eines C111 in Stuttgart-Untertürkheim angekommen sein.

 

 

 

1970 kommt eine überarbeitete Version mit Vierscheiben-Wankelmotor und 350 PS. Die Maschine beschleunigt den 2-Sitzer in 4,9 Sekunden auf 100 km/h.

 

Doch Vieles spricht für Mercedes gegen eine Serienfertigung: Zum einen die Technik des Wankelmotors: Hoher Benzinverbrauch, zu wenig Drehmoment, und eine Zuverlässigkeit und Lebensdauer, die nicht den Ansprüchen des Herstellers genügt.

 

Das Projekt C111 aufgeben kommt aber nicht in Frage. Zu viel Herzblut, zu viel Lust, Mercedes neu zu interpretieren, steckt in den Köpfen der Techniker und Designer.

Und nicht zuletzt auch Rennsporttechnik zum Beispiel im Fahrwerk - hinten u.a. mit drei Querlenkern und zwei Längslenkern pro Rad.

 

Ein Sportwagen ohne Spoilerwerk. Ungewöhnlich. Die erforderlichen Abtriebswerte bei hohen Geschwindigkeiten erreicht Mercedes allein aufgrund des intelligenten Designs der keilförmigen und an den Seiten trapezförmigen Karosserie.

Doch genau diese Karosserie ist es, die ebenfalls der Serienfertigung entgegen steht. Sie besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff: Sie ist damals nicht in der Lage, tragende Aufgaben in der Karosseriestruktur zu erfüllen, und auch nicht, zeitgemäße, passive Sicherheit zu bieten. Knautschzonen lassen sich schlecht bis gar nicht realisieren; Kunststoff verformt sich nicht, er bricht.

 

Trotz hoher Geschwindigkeiten und mancher Zuversicht - mit Wankel und GFK-Kleid hat der C111 keine Zukunft.

 

Das markante Auftreten des C111 scheint für die damals eher konservativ agierende Marke Mercedes-Benz fast schon revolutionär zu sein und trägt zur Verjüngung der Marke bei.

Dass heute auch die Lackierung so modern wirkt, ist Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre nicht etwa ebenso revolutionär wie das Design. Es ist die Zeit von Flowerpower und Hippie-Bewegung. Grelle Farben sind in. Allerdings heißt das schicke Orange des C111 intern langweilig „weißherbst metallic“.

 

So perfekt und völlig neu der Wagen von außen ist, so typisch Mercedes ist er innen. Nichts scheint neu entwickelt und geformt zu sein.

 

In dem von uns gefahrenen C111 drehen sich übrigens keine Scheiben eines Wankelmotors, und es schlagen auch keine Kolben eines  drehmomentstarken Diesels.

Bereits 1970 verbaut Mercedes in zwei Wagen Benzinmotoren.  Und einen von diesen beiden Fahrzeugen machen die Stuttgarter 2014 wieder startklar.

 

Die Leistungsdaten sind sicher nicht beeindruckend, doch reichen sie locker, um sich von der Faszination des C111 anstecken zu lassen.

 

Die korrekte Zahl der gebauten Exemplare: 14.

Davon existieren noch 11 Fahrzeuge.

Doch niemand hat einen.

Nur bei Mercedes stehen es sie - im eigenen Museum und in irgendwie geheimen Garagen.

 

Es gibt keinen Markt, und es wird mit ziemlicher Sicherheit auch keinen Markt für sie geben.

Und der hier ist wie alle anderen auch ein Einzelstück.

Wert?

Keine Angabe.

Unbezahlbar?

Wenn nicht das, dann sicher siebenstellig, also einige Millionen ...